Anspruch an eine Konfession, Konfessionswahl
und Fragen zum Seelenheil
Von dem Anbeginn der Zeit war der Mensch immer bemüht in verschiedenen philosophischen Ansätzen den Sinn des Lebens zu erkennen, zu unterscheiden zwischen Gut und Böse, moralische Grundlagen für das Funktionieren einer Gesellschaft aufzustellen, das eigene Glück zu realisieren, zu verfolgen und schließendlich auch die Frage nach dem Seelenheil und wie ein Mensch dieses erreichen kann gestellt.
Die Antworten auf diese Fragen bieten vor allem die Konfessionen teilweiße miteinander im Einklang aber auch häufig unterschiedlich und manchmal sogar gegensätzlich.
Die menschliche Logik folgt häufig (um nicht zu sagen immer) vor allem dem eigenen Vorteil, dem eigenen Interesse, dem eigenen Überleben. Nicht so aber Gott.
Angefangenen von der Selbstaufopferung Jesu am Kreuz, bis zur Bergpredigt aber auch durch das gesamte Neue Testament hindurch, eines wird deutlich sichtbar und deutlich wahrnehmbar: die Lehre Christi folgt nicht der menschlichen Logik, sondern ist eine, nicht von Menschenhand und Verstand erschaffene Lehre, sondern eine göttliche Lehre. Eine Lehre zur Errettung der Menschen und der Weg zum Seelenheil.
Der Sinn der Herabkunft Christi ist die Errettung des Menschen durch mehrere Punkte.
- Einmal durch seine eigene Aufopferung am Kreuz
- aber auch durch den Weg den Er uns zeigt, wie wir das erstrebte Seelenheil erlangen können und zu Gott gelangen können.
Jesus ruft uns auf:
- "Ihr sollt nun volkommen sein, gleichwie euer Vater, der in den Himmeln (ist), vollkommen ist." [1] Matthäus 5, Vers 48
- – "Bleibet in mir und ich in euch. Gleichwie der Rebzweig nicht von sich selbst aus die Fruch bringen kann, wenn er nicht am Weinstock bleibt, also ihr nicht, wenn ihr nicht in mir bleibt." Johannes 15, Vers 4
- "Wenn ihr nicht das Fleisch des Menschensohnes esset und sein Blut trinket, habt ihr kein Leben in euch. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat ewiges Leben, und ich werde ihn auferstehen lassen am letzten Tage." Johannes 6, Vers 53.
- "Bekennt also einander eure Sünden und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet. Viel vermag das Gebet eines Gerechten, wenn es ernstlich ist." Jakobus 5, Vers 16
- "Gehet also hin und machet alle Nationen zu Jüngern, und taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie, alles zu bewahren, was ich euch geboten habe." Matthäus 28, Vers 19
- "Ertragt einander und vergebt euch gegenseitig, wenn jemand Klage gegen den anderen hat; wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr!" Kolosser 3, Vers 13
Bereits hier ist eine große, schwierige Frage versteckt, die die Christenheit spaltet. Sind alle Sünden eines Menschen, die vergangenen und die in Zukunft kommenden, automatisch durch das Hineintreten in das Christentum vergeben, sprich durch die Taufe, die am Anfang eines jeden Christen steht?
Die Antwort, die verschiedenen christlichen Religionen bieten, fällt unterschiedlich aus.
Sowohl die Erbsünde als auch alle bis zur Taufe begangenen Sünden, werden durch Christus bei der Taufe abgewaschen, jedoch nicht, die Sünden, die ein Mensch nach der Taufe begeht. Dies bedeutet eben nicht ein Freibrief für das Verhalten der Christen nach der Taufe, sondern setzt vor allem Reue und dann die Beichte, um in das Reich Gottes eintreten und aufgenommen werden zu können. Das ist das komplette Hochzeitsgewandt eines Christen.
Warum ist das so? Weil die Sünde einen Menschen von Gott wegziehen kann. Weil die Reue notwendig ist, um sein Verhalten zu ändern, um sich zu bessern, zu einem besseren Menschen zu werden und auch der Aufforderung folgen zu können, "Denn es steht geschrieben: Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig." 1e Petrus 1, Vers 16
Was bringt die Annahme, das Ziel der Errettung erreicht zu haben, mit dem bloßen Eintritt in das Christentum? Darin verbirg sich eine große Gefahr, die Verantwortung für jedes Handeln abgegeben, nach dem Eintritt in das Christentum und somit auch jede mögliche Konsequenz wird abgetreten. Der Mensch lehnt sich zurück in der Gewissheit gerettet worden zu sein und kann dadurch einfacher von dem Versucher überwältigt werden, sprich man nimmt sich nicht in die Vorsicht vor der Sünde, man bemüht sich nicht so sehr und ernsthaft die Gebote einzuhalten, den Willen Gottes zu tun und ist nicht so sehr bemüht sich selbst zu bessern und Gott wohlgefälliger zu werden.
Matthäus 7 Vers 21
Nicht jeder, der zu mir sagt Herr, Herr wird in das Königtum der Himmel eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist. (J. Rauer 2021, S. 17).
Matthäus 12, Vers 50
Denn wer den Willen meines Vaters tut, der in (den) Himmeln (ist), der ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter. (J.Jauer 2021, S. 32).
Weil der Zeitgeist immer größeren Einfluss ausübt, verflacht die Bedeutung der Befolgung des Willen Gottes, der Gebote und der Botschaften Christi in der Gesellschaft und leider auch in vielen christlichen Konfessionen. Während die eigentliche Bedeutung von Christ Sein es ist: Christus zu folgen, sind die aktuellen Auswüchse der Verfälschung der Inhalte der gesamten Bibel, der Worte Christi im Neuen Testament und die Degradierung von heiligsten Sakramenten, nämlich die Heilige Kommunion, Taufe (s. O.) zu bloßen Zeichen ohne ihre Wesensverändernden und Heiligenden Wirkung zu bekennen und zu erkennen, werden die Menschen ohne die wichtigsten Hilfsmittel des Menschen für das Erreichen des Seelenheils zurückgelassen. Dasselbe gilt für die Beichte, welche auch ein Sakrament darstellt, und der unzertrennlich die Reue vorausgeht.
Durch die aufrichtige Suche nach Gott im Gebet, und das Lesen der Bibel – vor allem des Neuen Testaments[2] – , engbegleitet durch das Anrufen Jesu und unter Seiner Anleitung, kann jeder Mensch den, für ihn richtigen Weg finden. "Bittet und euch wird vergeben werden; suchet, und ihr werdet finden; klopfet an und euch wird geöffnet werden." Matthäus 7, Vers 7.
Verfasst von Aleksandra Franke am 17.10.2025
